Die saarländische Bildungsministerin Streichert-Clivot lehnt Willkommensklassen für ukrainische Kinder ab, will sie stattdessen in die bestehenden Klassen integrieren.
Rund 60% der über 2000 Ukraine-Flüchtlinge im Saarland sind Kinder. Viele dieser Kinder sind traumatisiert, wissen nicht wie es weiter geht. Der Zugriff auf Bildung und Schulbesuche ist nicht nur ihr Recht, sondern trägt auch dazu bei, ihnen in dieser schweren Zeit ein kleines bisschen Normalität zurück zu geben.
Ministerin Streichert-Clivot macht es sich in meinen Augen zu einfach, wenn sie einfach alle Schülerinnen und Schüler auf die vorhandenen Klassen verteilen will. Sicherlich ist es sinnvoll, in Fächern wie Musik und Sport geflüchtete Kinder gemeinsam mit der Schulgemeinschaft zu unterrichten, auch um soziale Kontakte zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es aber weit mehr Möglichkeiten, die man nutzen sollte.
Wichtig ist, dass wir individuelle Lösungen finden, die genau auf die Kinder abgestimmt sind. Einige profitieren nach wie vor von einem gut funktionierenden ukrainischen Online Schul-System mit Lernplattform und können aus Deutschland darauf zugreifen. Diese bestehenden Lernstrukturen können unkompliziert eingebunden werden und stellen eine geringe Umstellung für die Kinder da.
Auch bestehende Strukturen wie die „Corona School“ oder „digitale Drehtür“ können genutzt werden.
Ich unterstütze außerdem den Vorschlag des bildungspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Frank Wagner, Willkommensklassen einzurichten. Gerade in den Ballungszentren lohnt sich das.
Langfristig werden die geflüchteten Kinder in den normalen Unterricht integriert werden müssen, aber was sie jetzt am meisten brauchen, sind individuelle Lösungen. Hier braucht es mehr Sensibilität und Flexibilität der Bildungsministerin.
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