In dieser Woche tritt der 21. Deutsche Bundestag zusammen – für mich bedeutet das offiziell das Ende meines Mandats. Nach 16 Jahren intensiver parlamentarischer Arbeit mache ich mit euch noch eine kleine Foto-Reise durch das Reichstagsgebäude. Mit einem herzlichen Dank an Tobias Koch für die tollen Fotos! Der Bundestag war für mich weit mehr als ein Arbeitsplatz – er war ein Ort der Verantwortung, der Begegnung, der Debatten. Und ja, auch ein Ort voller Geschichten. Bei meinem Rundgang leben viele dieser Geschichten wieder auf – in den Gebäuden, in den Fluren, an den stillen und lauten Orten unseres Parlaments.
Besonders eindrücklich: das Kunstwerk „Archiv der Deutschen Abgeordneten“ im Reichstagsgebäude. 5.000 Metallschachteln – eine für jedes Mitglied des Reichstags und Bundestages von 1919 bis 1999. Auch wenn mein Name dort nicht zu finden sein wird, weil ich später Abgeordnete wurde, berührt mich dieser Ort. Denn er zeigt, die vielen Menschen, die in bewegten Zeiten Verantwortung übernommen haben. Er ist aber auch eine Erinnerung an uns alle, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, denn inmitten der Schachteln gibt es auch eine schwarze Schachtel – für die Zeit, in der Demokratie ausgehebelt wurde und die Nazidiktatur herrschte.

Ein paar Schritte weiter: die alten Telefonkabinen, die heute völlig aus der Zeit gefallen sind. Ich selbst habe sie nie benutzt – das Handy war längst Standard, als ich Abgeordnete wurde. Und trotzdem haben sie ihren ganz eigenen Charme. Sie stehen sinnbildlich dafür, wie sich auch das politische Arbeiten im Laufe der Jahre verändert hat.

Natürlich darf das berühmte Rollband zwischen dem Jakob-Kaiser-Haus und dem Reichstagsgebäude nicht fehlen – fast wie ein Symbol für den ständigen Fluss der politischen Arbeit. Kein Wunder, dass es bei Filmteams so beliebt ist – von ihm geht eine gewisse Dynamik aus.

Im Plenarsaal wurde es dann besonders emotional. Das Herz unserer Demokratie und ein echt besonderer Ort. Auch nach vielen Jahren! Hier habe ich in 146 Reden für meine Ideen und Überzeugungen geworben. Im Plenum wurde über die Gesetze und Initiativen abgestimmt, an denen wir in den Ausschüssen, Gremien und Verhandlungsrunden häufig bis spät in die Nacht gearbeitet haben.
Der Blick vom Rednerpult auf die Fraktionen, auf das Miteinander und Gegeneinander der Ideen und Ideologien – dieser Blick hat geprägt. Und er wird bleiben.

Zum Abschluss noch die Kuppel des Reichstagsgebäudes. Der Blick von dort oben auf Berlin und auf das Regierungsviertel – er war für mich immer ein besonderer Moment. Er erinnert mich daran, wofür ich gearbeitet habe: für unser Land, für die Menschen, für unsere gemeinsame Zukunft.
Meine Reise in Bildern – ein stiller, schöner Abschied. Mit Wehmut, ja. Aber vor allem mit Dankbarkeit.
Fotos: Tobias Koch
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