Die gestern veröffentliche Kriminalstatistik weist einen starken Anstieg der Fälle von Kindesmisshandlungen in 2014 aus.
Es ist erschreckend, für wie viele Kinder der vermeintliche Schutzraum Familie gar kein Schutzraum ist. Der Gedanke, dass besonders die Zahl der unter 6-Jährigen gestiegen ist, die Gewalt durch Familienangehörige erleiden mussten, ist unerträglich. Eltern, die ihre Kinder schlagen, sind oft überfordert. Ihnen zu helfen, ist unsere Aufgabe.
Die Familienpolitik hat in den vergangenen Jahren bereits viele Hilfen für Eltern ausgebaut und auch neu auf den Weg gebracht – so zum Beispiel das Netzwerk „Frühe Hilfen“. Wir dürfen aber in unseren Bemühungen nicht nachlassen.
Eine gute Initiative, die meiner Meinung bundesweit etabliert werden sollte, sind die sogenannten „Familienpaten“. Ehrenamtliche Paten, die in Kooperation mit dem örtlichen Jugendamt geschult und fachlich begleitet werden, unterstützen Familien für mehrere Stunden in der Woche. Sie sind in ein Team eingebunden und vernetzt mit anderen Einrichtungen der Jugendhilfe. Eine solche niedrigschwellige Unterstützung von Eltern wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Der Schutz unserer Kinder durch engagierte Unterstützung der Eltern in ihrer familiären Verantwortung ist der beste Schutz davor, Kinder nachher vor der eigenen Familie schützen zu müssen, wenn diese in ihrer Erziehungsverantwortung allein gelassen wurden und überfordert sind.
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